ein Bericht von VPPR Ulrike

Weihnachten ist Magie, zumindest damals, als wir noch nicht wussten, dass die Päckchen aus dem Kaufhaus kommen und auch die Lichterkette am Baum einen Wackelkontakt haben kann. Doch Tanya, unsere Moderatorin am heutigen, letzten Clubabend im alten Jahr, brachte die Magie zurück.

Wie von Geisterhand verschwand immer wieder der Bommel ihrer sehr adretten Weihnachtsmütze vor unseren Augen, um dann auch gleich wieder auf wundersame Weise auf zu tauchen!

Den ganzen Abend tauchten auch wir ab und wieder auf; tauchten ab in die unterschiedlichsten Reden rund um das Thema Wandel am heutigen Redemarathon, zu dem fünf tapfere WortmagierInnen ungeachtet des Weihnachtstrubels Reden vorbereitet hatten. Es gab nur zwei Gegenspieler: das Wort Corona, das nicht genannt werden durfte, und die Stoppuhr.

Hans aus dem Redeclub Zürich wurde kurzerhand eingekauft und unterstützte uns tatkräftig als Bewerter. Hinter vorgehaltener Hand war da von Spielschulden die Rede. Wie auch immer Hans, ich hoffe du wärst auch sonst zu uns gekommen, herzlichen Dank nochmals an dieser Stelle!

Dann ging es auch schon los. Christian nahm uns mit in seine Welt der Wünsche, die er nicht wie Seifenblasen und Luftschlösser zerbersten lassen, sondern energetisch aufgeladen in die Tat umsetzen wollte. Ein neues Projekt, ein englischsprachiger Club in Winterthur. Das klingt prima Christian! 

Idole waren das zentrale Thema von Jean- Pierre. Wofür nehmen Menschen Risiken und lebensbedrohliche Situationen in Kauf und wie wird dies von uns und der medialen Aufmerksamkeit bewertet? Wofür stehen unsere Idole? Ein Vortrag, der zum Nachdenken anregte. 

Irina erklärte uns, wie Risotto kochen alles auf den Punkt bringen und die digitale Transformation einer ganzen Firma beeinflussen kann, mit Vertrauen, Offenheit und Kommunikation als essentielle Zutaten. 

Esther erzählte uns gefühlvoll vom Wandel innerer Werte, die sich bei ihr nachhaltig, durch äussere, plötzliche und zunächst nicht unbedingt freudig herbeigesehnte Veränderungen ergaben. Ein Plädoyer dafür, unser Leben wo immer möglich selbst zu gestalten, mit aktiven Entscheidungen als Pflastersteine auf dem Weg zum Glück.

Ich selbst gab Einblicke in das, was mich bewegt, was ich mir wünsche in der aktuellen Zeit von Klimawandel und dem Ruf nach Veränderung und was meine frühen Erfahrungen damit zu tun haben könnten.

Nach guter alter Toastmastermanier erfolgten nach einer kurzen Pause die Redebewertungen, die den vorbereiteten Reden in nichts nachstanden und Tanya schlüpfte zusätzlich zu ihrer Moderatorinnenrolle elegant in die Schuhe der Gesamtbewerterin. Die Trophäen des heutigen Abends durften Irina für die beste vorbereitete Rede und Tanya für die beste Bewertungsrede mit nach Hause nehmen. Zum Abschluss des Abends las uns Esther noch ein Gedicht von Rolf Krenzer vor, mit dem auch ich abschliessen und euch in die Weihnachtszeit entlassen möchte. Bis zum nächsten Clubabend am 11. Januar 2021, an dem es wieder mit viel Spass und Engagement darum gehen wird, gemeinsam zu wachsen.

Wann fängt Weihnachten an?

Wenn der Schwache dem Starken die Schwäche vergibt, wenn der Starke die Kräfte des Schwachen liebt, wenn der Habewas mit dem Habenichts teilt,
wenn der Laute bei dem Stummen verweilt,
und begreift, was der Stumme ihm sagen will,
wenn das Leise laut wird und das Laute still,
wenn das Bedeutungsvolle bedeutungslos,
das scheinbar Unwichtige wichtig und groß,
wenn mitten im Dunkel ein winziges Licht Geborgenheit, helles Leben verspricht,
und du zögerst nicht, sondern du gehst,
so wie du bist, darauf zu,
dann, ja, dann fängt Weihnachten an. 

Rolf Krenzer