Berührt, beglückt, bereichert …
Auch wenn es nach aussen den Anschein eines ganz normalen Clubabends hatte, es lag doch ein elektrisierendes Prickeln in der Luft, oder vielmehr zwischen den Pixeln der Bildschirme. Punkt 19.00 Uhr ging er los, unser erster Clubwettbewerb im neuen Jahr. Ganz im Geiste von Olympia: «Dabei sein ist alles» und gemäss unseres Clubmottos: «Raus aus der Komfortzone» stiegen heute Katja, Nicole und Thomas mit ihren vorbereiteten Reden in den Ring, um sich mit Mut, Spass und Selbstbewusstsein für die Teilnahme am überregionalen Division-Wettbewerb zu qualifizieren. Christian B. führte als Wettbewerbsvorsitzender charmant durch den Abend, loste die Startreihenfolge aus und versicherte sich, dass David als Zeitnehmer und Sonja für die optische Signalanzeige in den Startlöchern standen. Im Hintergrund zogen Christian F. und Irina, unsere Präsidentin, die technischen Fäden und sorgten dafür, dass alles reibungsfrei vonstatten gehen konnte.
«Ein Herzschlag entfernt». Mit einer Mischung aus Heiterkeit und Lebensfreude aber auch tiefer Trauer, Zerbrechlichkeit und Feingefühl zog uns Katja in ihren Bann. Berichtete uns von ihrem Weg durch Hoffnung und Verzweiflung, hin zu der Gewissheit, dass ein erfülltes Leben trotz unerfüllter Wünsche möglich ist – ein steiniger Weg mit Höhen und Tiefen, auf dem sie uns Mut machte, jedem auf seiner individuellen Reise, und uns tief berührte. Dann plötzlicher Szenenwechsel. «Wenn du mit Schnapps arbeiten musst…». Da kamen wohl bei so manchem von uns Erinnerungen an die letzte Zoomsitzung mit dem Chef auf und der festen Überzeugung, dass das alles ohne hochprozentige Ablenkung doch gar nicht durchzustehen sein würde. Doch weit gefehlt. Nicole nahm uns humorvoll und leichtfüssig mit in ihre Homeoffice- Arbeitsgemeinschaft mit ihrer Katze «Schnapps» und machte angeknabberte Dokumente, Stempel aus Katzenpfoten und das jämmerlich anklagende Maunzen des kleinen Aktenvernichters in unserer Vorstellung lebendig. Respektlos und ohne Scheu stellte Schnapps seine omnipotente Präsenz unter Beweis und beglückte so vermutlich manch professionelles Publikum und Nicole mit ihrer Geschichte im Gegenzug uns. Thomas schilderte uns eindrücklich in seiner Rede «Die grösste Gefahr der Erde», wie Zuschauereffekte, also das «sich aus der Verantwortung Ziehen» in der Präsenz anderer, kognitive Dissonanz als Spannungsfeld zwischen Wissen und Handeln und die Angst etwas zu verpassen und leer auszugehen unsere Haltung gegenüber Umwelt und Natur und das Selbstverständnis unserer Gesellschaft beeinflussen und bereicherte uns mit praktischen Beispielen und möglichen Alternativen.
Alle Redner waren in der Zeit und jetzt wurde es ernst. Die fünf Juroren, die bis dahin inkognito fungiert hatten, zogen sich unter der Leitung von Sandra zurück, gaben ihre Bewertungen ab, die dieses Mal streng nach Protokoll acht Beurteilungskriterien mit insgesamt 100 erreichbaren Punkten umfasste, während Christian in entspanntem Plauderton die Redner interviewte und das Publikum unterhielt. Dann waren die Würfel gefallen. Die Bronzemedaille ging an Nicole und Schnapps, Silber für Thomas und Katja konnte sich die Trophäe der Gewinnerin des heutigen Clubabends sichern, mit der Möglichkeit, beim Divisionwettbewerb für unseren Club zu starten. Herzliche Gratulation!
Spannend war es und berührt, beglückt und bereichert zogen wir wieder von dannen. Bis zum nächsten regulären Clubabend am 21.2., noch ein weiteres Mal online. Sei herzlich willkommen!
Nachtrag: Ach ja – und wir hatten auch einen ausserirdischen Zuschauer – so zumindest unsere anfängliche Vermutung. «A51 von U». Dass unser Ausserirdischer Urs hiess und als Gast die Finessen der Technik bei Zoom noch nicht so ganz verinnerlicht hatte, konnten wir dann später in Erfahrung bringen. Das macht nichts Urs, wir zeigen dir das. Da sind wir jetzt Profis!