Mit diesen Worten, frei nach Aristoteles, begrüsste uns unsere Moderatorin Tanya frisch erholt und inspiriert nach ihrem Griechenlandurlaub geplant verspätet zu einem verkürzten Toastmasterabend via Zoom. Davor hatten wir in der Mitgliederversammlung den neuen Vorstand mit Irina an der Spitze verabschiedet, das Monetäre des vergangenen Clubjahres als regelrecht befunden und über Workshops, Räumlichkeiten und andere Modalitäten diskutiert. Das gehört ab und an eben auch zum Clubleben dazu.
Die Macht der Gewohnheit, das Überschreiten von inneren Barrieren und das Überlisten des eigenen Sensoriums durch paradoxe Interventionen waren dann auch Thema bei Ralphs Abschiedsrede, der uns Ende Clubjahr mit vielen Erfahrungen im Gepäck verlassen wird. Thomas berichtete uns eindrücklich und mitreissend seine Veränderung durch eben dieses Einlassen auf Neues vor vielen Jahren durch den Beitritt zum Rhetorikclub Winterthur, wie sich seither neue Fertigkeiten zu gewohnten Selbstverständlichkeiten entwickelt und sich dadurch neue Welten und Netzwerke für ihn eröffnet haben.
In den Stegreifreden wähnte man sich erneut in Griechenland – oder wahlweise im Deutschunterricht. Wie war das nochmal mit den sperrigen Begriffen wie Oxymoron, Euphemismus oder Hyperbel? Eine Redefigur, ein Beispiel dazu und schon durften unsere Toastmasters ihren Assoziationen freien Lauf lassen. Da stellte sich Markus der Frage: «was will Willi wirklich» – so ganz genau wusste er das auch nicht, aber es musste wohl etwas mit Maya zu tun! Dimitri kämpft mit seinem «Bärenhunger» und als er dann noch vom «Schneckentempo» der anderen auf der Autobahn berichtete war klar: Dimitri, das war heute nicht dein Tag! Christian tauchte ein in das Land der Metapher und ging dem Ausspruch «nicht das Wasser reichen können» auf den Grund. Irina inspirierte der Ausdruck «süsser Schmerz» zu einer Geschichte über das irgendwie doch hässlich-süsse Axolotl – das wir Zuhörenden jetzt sicher alle im Internet nachgeschaut haben. Paradox ging es bei Michel weiter, der «weniger ist mehr» unter die Lupe nahm und Katja machte den Abschluss mit dem Begriff «nicht auf der Höhe sein», der sie zu einer Wandergeschichte inspirierte.
In gewohnter Manier gab unser Bewertungsteam wertschätzend und konstruktiv Rückmeldung zu Füllwörtern, Sprache, Reden und dem Verlauf des Abends. Gekürt wurde Thomas als bester Redner, Irina als beste Stegreifrednerin und bei den Bewertungen gleich Sandra und Jeanette für ihre Rückmeldungen zu Sprache und Füllwörtern.
Barbara rundete den Abend mit sinnlichen Texten zu Feinstofflichkeit ab, die im rohen und grellen Alltag ein schweres Leben hat und stellte nochmals klar, dass Selbstfürsorge KEINE langweilige Charaktereigenschaft ist.
In diesem Sinne gehen wir mit viel Selbstfürsorge in die kommenden Wochen und bis zum nächsten virtuellen Clubabend am 28. Juni – kommst du auch?
Herzlich Ulrike