Raus aus der Komfortzone!

Eine Tafel, extra für uns aufgestellt im Eingangsbereich der Wirtschaftsschule, mit freundlicher Wegweisung ins Zimmer 107… komfortabler konnte unser erster Abend live, nach fast einem Jahr virtueller Kameradschaft, nun wirklich nicht beginnen! 

Endlich wieder frenetisch applaudieren – welch wundervoller Lärm nach dem stummen Händewedeln der vergangenen Zoom-Zeiten! Esther gab uns in ihrer Rolle als Sprachhüterin das Wort «Inspiration» als Aufgabe: eine Brücke über Gräben und belebend auf dem Weg zu neuen Horizonten. Harmonischer hätte der Übergang zu Irinas Rede als neue Präsidentin nicht sein können. «Raus aus der Komfortzone», unser Motto für das aktuelle Club-Jahr, war für sie nicht nur eine Floskel, sondern gelebte Realität. Die Angstzone überwinden und dann neben Stolz und Selbstbewusstsein auch noch mit Unmengen an Lernerfahrungen und Wachstum beschenkt zu werden. Dieser Inspirationsrede konnte man sich nun wirklich nicht entziehen! Nicole, heute nicht nur charmante Moderatorin, sondern auch offizielle Stegreifredenleiterin, entschied sich daher auch spontan zu einer Rede zum Thema Gewalt gegen Männer, die sie mit Beispielen aus ihrer täglichen Arbeit aus den Untiefen der Tabuzone lockte. Jan, unser Gast am heutigen Abend, hatte sich auch vom Stauch nicht unterkriegen lassen, war leise ins Plenum geschlichen und nutze dann die angrenzende Pause, um sich bei allen vorzustellen.  

Und weiter ging es mit Nicole in den Stegreifreden, in denen sie uns an unsere Urlaube erinnerte, die wir ja wohl gemacht hatten – oder? So erfuhren wir von Markus’ verregnetem Campingurlaub in Japan, in dem sein Fächer aufgrund vergessenen Kühlers doch noch zum Einsatz kam, begleiteten Irina in ihrer Gier nach vergorener Milch gleich bis in den Iran, erfuhren, wie Esther die unmotivierte Familie mit hybriden Reisen nach Dänemark doch noch zum realen Reisen motivieren konnte und wie Barbara, ebenfalls auf dem Weg nach Dänemark, vor lauter Eile verunfallte und sich erst einmal in Hamburg mit Verbandsmaterial eindecken musste. Jan trat ganz mutig auch das erste Mal auf die Bühne und berichtete von seiner Reise nach Nepal, extra mit dem Ziel, dort «das richtige» Himalayasalz zu erstehen. Katja kam von einem Trip nach Las Vegas zwar nicht mit einem Ehering, dafür aber mit jeder Menge Geld nach Hause. Ich selbst musste mich nach «Sternschnuppenschauen» auf dem heimischen Balkon nur mit den Platzhaltern eines gewünschten Spanienurlaubs zufrieden geben und Michel rundete die Stegreifreden mit einer Schlemmertour durch die Appenzeller Molkereien ab, CO2-neutral und «für die Region» und brachte uns von dort seinen aufblasbaren Käse als Souvenir mit, wofür er die Auszeichnung für die beste Stegreifrede erhielt. 

Wie immer rundeten die Bewerter für Füllwörter (Michel), Sprache (Esther), die vorbereiteten Reden (Barbara und Ulrike) und Markus als Gesamtbewerter mit konstruktivem Feedback und Motivation für alle weiteren Redeabenteuer den Abend ab. Mit Irina als beste Rednerin und Markus als bestem Bewertungsredner, war nun auch das Motiv unseres ersten gemeinsamen Fotos «wieder mit Fahne» gesetzt. Wir freuten uns! Freuten uns an unseren Leistungen, am neuen Ambiente, der gemeinsamen Zeit miteinander, dem Spass am Reden und Improvisieren, an unserer neuen Präsidentin, die ihr Amt mit unglaublichem Engagement, Professionalität und Heiterkeit in Angriff nahm und vor allem natürlich an Jan, unserem heutigen Gast, der sich wie selbstverständlich in unsere Truppe einzufinden schien und uns auch signalisierte, gerne wieder zu kommen.

Gemäss unserem Motto: «Raus aus der Komfortzone!» auf in ein neues Club-Jahr mit vielen alten und neuen Gesichtern! 

ein Bericht von Ulrike