War es der Frühlingstag mit seinem azurblauen Himmel und den milden Temperaturen oder waren es die bevorstehenden Osterfeiertage, die viele Mitglieder dazu bewogen hatten, sich für einmal lieber der Musse ausserhalb statt innerhalb des RCW-Meetings hinzugeben? Wie auch immer – eine kleine Gruppe traf sich diese Woche dienstags, um sich in Rhetorik zu üben. Schön, dass drei Gäste den Weg in den Club gefunden haben.

Nach der Begrüssung von Präsident und Moderator, stolperte der Gesamtbewerter etwas verloren und verwirrt in seine Aufgabe, fand nach diesen herausfordernden Startproblemen den Weg doch noch – sogar bis zum Sieg. Die vier vorbereiteten Reden von Lukas, Jan, Johan und Amit waren flüssig und abgerundet – Inhalt und Wort stimmten überein. Bemerkenswert die vielen sehr persönlichen Beiträge in der Stegreifrunde: das Thema „Grenzen – gehen und überschreiten“ lud auch geradewegs dazu ein.

In der Kategorie der vorbereiteten Reden belegte Jan Keller mit viel eleganter Eloquenz und subtiler Mimik den ersten Platz. Bei den Stegreifreden zeigte unser Gast Andrin, wie wenige Worte das Wesentliche auf den Punkt bringen können. Marco Deutschmann ging unter den Bewertern als Sieger hervor.

An dieser Stelle ein paar persönliche Bemerkungen:

  • Es ist erlaubt und erwünscht, ab und an ein paar Blicke in die Handbücher zu werfen, um seiner übernommenen Rolle gerecht werden zu können.
  • Das Wort lebt, ausser von der Botschaft, welche die Ohren des Publikums erreicht, auch davon, wie ein Redner sich und seine Rede präsentiert.

Denken wir an die Novelle Gottfried Kellers „Kleider machen Leute“, die ihren Titel in einem eindrückliches Beispiel beschreibt und überdies sehr kurzweilig zu lesen ist.

Wie wir publikumswirksam, ansprechend und merkbar präsentieren und visualisieren, lehrte uns Christian Eggenberger in seinen Workshops und zeigt es uns in Bezug auf Flipchartgestaltung bei jeder seiner Reden.

Auch wenn der Frühling zuweilen müde macht, die Hormone sinnverwirrend herumturnen und so gut wie alle von uns in Arbeit schwimmen: Lasst uns die wunderbare Möglichkeit nutzen, das für so wenig Kosten Erfahrene umzusetzen! Gute Redner entwickeln ihren Stil, indem sie genau beobachten, kopieren, kreieren, an Worten feilen und sich ausprobieren.

Unsere Ressourcen sind unser Kapital! Lasst uns das Allerbeste daraus machen!

Schöne Ostern!