«Die Möwen sehen alle aus, als ob sie Emma heissen würden»

Bis auf Jacek, unseren online zugeschalteten Gast aus Krakau, waren wir alle persönlich am Start, verstärkt durch Henk-Jan, den zweiten Gast in der Runde, der heute das erste Mal Toastmasterluft schnuppern wollte.

«Träume gross – mache kleine Schritte». Mit dieser Einladung zu kleinen, aber stetigen Schritten auf der Bühne unseres Rhetorikclubs begann unsere Präsidentin Irina den Abend. Jeannette, unsere Moderatorin, führte uns charmant durch die folgenden eineinhalb Stunden, die mit vorbereiteten Redebeiträgen, Spontanreden und zusammenfassenden Rückmeldungen gespickt waren. Katja, die erste Rednerin, liess uns teilnehmen an ihrem wiederentdeckten Ritual der «6 – Minuten- Reflexion».  Zweimal täglich 3 Minuten eintauchen ins Selbst, um den Tag besinnlich zu beginnen, Revue passieren zu lassen oder auch blinden Flecken auf den Grund zu gehen. Wie sie meinte, gerade in unruhigen Zeiten wie diesen, eine lohnende Investition, was mit einer Auszeichnung als beste Rednerin belohnt wurde. David berichtete in seiner Eisbrecherrede von Neugierde, Begeisterungsfähigkeit und Zuverlässigkeit, die ihn als prägende Eigenschaften durch sein Leben begleiten und in unterschiedlichster Form seinen Alltag gestalten würden. Und ganz nebenbei erfuhren wir auch noch, wer regelmässig in Winterthur «Anfang Dezember» der Schmutzli ist! 

Nun wurde das ganz grosse Buch ausgepackt. Nicole als Stegreifredenleiterin hatte uns den «Zitatenschatz des deutschen Volkes» der Oberlehrers Büchmann aus dem 19. Jahrhundert mitgebracht. Mit «tierischen geflügelten Worten» durften nun die Redefreudigen jonglieren. Jean-Pierre sinnierte über «ein Königreich für ein Pferd», mit all den Pferdestärken, die es da potentiell zu bewegen gab und landete letztendlich dann doch wieder bei seinem Drahtesel. Thomas assoziierte frei über «Klappe zu, Affe tot», wähnte Nicole schon als Gedankenleserin und wie das wohl wäre, wenn er das in solch einer Situation selbst könnte und erntete dafür die Auszeichnung zum besten Stegreifredner. Henk-Jan fand die Tatsache, dass «das Pferd keinen Gurkensalat isst» jetzt nicht überaus verwunderlich, ob nun mit einem «s» oder mit zweien, und mich selbst inspirierten die Worte «nun sei bedankt du lieber Schwan» zu Reflektionen über dieses durchaus angriffslustige Federvieh und diversen Kindheitserinnerungen. «Die Möwen sehen alle aus, als ob sie Emma heissen würden». Tja, was sollte man dazu sagen dachte sich wohl auch Jacek, der zum Schluss kam, dass diese Vögel ja irgendwie auch immer nur das gleiche machen würden, tagaus, tagein. Jacek, waren das nun Assoziationen zu Möwen oder zu «Emmas» in deinem Leben?! Zu guter Letzt wurde die Aussage, dass «nur die grössten Kälber ihren Metzger selber wählen» von Katja brüsk zurückgewiesen, was sie uns etwas abstrakter an unterschiedlichen Beispielen, unter anderem dem, ihres aktuellen Verhältnisses zur Stoppuhr, nachvollziehbar darlegte.

Nach kurzer Pause gab das Bewertungsteam unter der Leitung von Sandra seine Rückmeldung zu den einzelnen Aspekten des heutigen Abends und ich selbst wurde für das Feedback zu Davids Eisbrecherrede als beste Bewertungsrednerin gekürt.

Nach einem illustren Abend, mit viel Lachen und Engagement und ganz im Zeichen der geflügelten tierischen Worte, flatterten wir noch weiter zum Hinteren Hecht, um den Abend gebührlich ausklingen zu lassen.

Unser nächstes Treffen findet am 16. Mai statt. Wie immer Hybrid und in alter und neuer Frische. Bis dahin!

Herzliche Grüsse Ulrike