Gib der Pflanze Wasser!
Geschäftiges Treiben, jeder Platz besetzt und auch im virtuellen Raum hatte man sich schon verlinkt. So konnten wir uns hybrid und mit viel Elan in den unterschiedlichsten Freiheitsgraden ausprobieren. Neben den klassischen Toastmastertugenden Achtsamkeit für Sprache, Auftreten, Struktur und Zeiteinteilung, kam nun auch noch das Einhalten der Post-it Markierung auf dem Boden für eine optimale Videoübertragung hinzu, was humor- und beinahe schon lustvoll beherzigt wurde. Anton und David hatten sich physisch, Peter und Manpreed virtuell als Gäste zu uns gesellt. Zusätzlich nahmen auch Delia und Roger vom Landboten an unserem Clubabend teil, denn mitmachen erschliesst bekanntlich ganz neue Blickwinkel.
Irina eröffnete als unsere Präsidentin wie immer fröhlich und eloquent den Abend und rief uns nochmals, nach einigen allgemeinen Informationen unter anderem zum Wegfall der Maskenpflicht für «3G»-Besitzer, unser Clubmotto «Raus aus der Komfortzone» ins Gedächtnis. Monika, in ihrer Rolle als Moderatorin, legte mit einer weiteren Reise durchs Alphabet nach: Die «4 Ks» des 21. Jahrhunderts: Kritisches Denken, Kollaboration, Kreativität und Kommunikation – nicht zufällig zentrale Qualitäten, die unser Club wie selbstverständlich in sich vereint. Christian F. nahm uns in seiner Eisbrecherrede «Was bisher geschah» mit auf eine Reise durch die Ostschweiz, zu den Stationen seines Lebens, die sich – ganz nebenbei – auf dem Flipchart zur Herzform verbinden liessen. Mit viel Herz zurück zu den Anfängen. Hierfür erhielt er neben der offiziellen Toastmaster-Anstecknadel auch die Auszeichnung für die beste Rede. Mirjana erzählte uns in «Vielseitig begabt» über genau dieses Phänomen. Ein Geschenk oder auch das Ergebnis harter Arbeit an sich selbst mit einem Quäntchen mehr Mut und Spass am Überschreiten der Komfortzone? Überraschend steuerte noch Peter, als zugeschalteter Gast und ehemals Gründungsmitglied unseres Clubs, eine Rede bei. In seiner «Geschichte wie Honig» schlug er – direkt aus seinem Wohnzimmer – einen grandiosen Bogen von der eigenen subjektiven Wahrnehmung, der daraus resultierenden Begrenzung unseres Urteilsvermögens zur politischen Situation in Afghanistan und gab eine biologische Erklärung, warum wir Menschen guten Geschichten und überlieferten Erfahrungswerten weit mehr Glauben schenken als rationalen Argumenten. Nach der Pause schlüpften die Mitglieder, wie auch die Gäste in die Rollen der unterschiedlichsten Gegenstände. Bei den Stegreifreden berichtete uns Mirjana, wie sie in ihrem Leben als Brosche über die Generationen weitervererbt wurde, Anton nahm uns als Klebestift mit auf eine gar wahnwitzige und alle Sinne berauschende Reise am Lenker seines Fahrrads, Delia gestand uns ihre Ängste als Taschenlampe in der dunklen Schublade, David war zwar als Schlüsselbund schon einiges herum gekommen, sehnte sich aber noch nach einem anderen Schlüsselbund – ganz in seiner Nähe und Nicole war als Muschelsäckchen ganz beseelt von der Freude und schönen Erinnerungen, die sie in sich trug und alle samt für ihre Besitzerin bewahrte. Lob, Tadel und Verbesserungsideen waren nun die Spielwiese unseres Bewertungsteams, das sich mit Hingabe und konstruktiven Hinweisen dieser Aufgabe widmeten. Besonders eindrücklich kamen im aktuellen Hybridmodus die eklatanten Unterschiede der verschiedenen Medien zur Geltung. Was im realen Raum an Bewegung, stimmlicher Varianz und Dynamik das Publikum in Bann zog, liess die Zuhörer beim Zoomauftritt eher vom Thema abdriften. Da rückten plötzlich vergrösserte Körperteile, Deckenbeleuchtungen oder auch gebrechliche Zimmerpflanzen ungewollt in den Fokus und rührten – zumindest bei Christian B., unserem Gesamtbewerter, an seine floristische Ader.
Nach der Kürung von David zum besten Stegreifredner und Christian B. zum besten Bewertungsredner ging wieder ein lebendiger Clubabend zu Ende. Wenn ihr Lust habt, kommt doch einfach vorbei, entweder zum Workshop ‚Improvisationstheater‘ am 25.10 oder dann am 08.11. zum nächsten Clubabend.
Herzlich Ulrike