Neben sprachlicher Raffinesse und vielen Sprichwörtern sollte uns an diesem Abend auch ein gestrafftes Programm begleiten. Zusätzlich zur Ferienzeit schienen unsere Toasties so langsam «ZOOM- müde» zu werden, und die Anmeldung zum Treffen verlief zunächst schleppend. Ein spontanes, beherztes Motivationsvideo von Tanya über Whatsapp und der Ausblick auf reduzierte zwei Stunden pure Redefreude lockten dann doch elf tapfere Recken an, unter denen sich auch Jacek Gora befand, der uns als Gast aus Polen zugeschaltet war.

Nach kurzem Expert*Innenaustausch zu der exakten Anbringung von Tageslichtlampen und «Teint – unterstützenden Farbkombinationen» starteten wir ins Programm. Esther, als Moderatorin, war heute der Perspektivenwechsel wichtig: “Ist die Bewegung auf der Bühne wirklich das «non plus ultra» und die verpönte Floskel «Herzlichen Dank» am Ende wirklich obsolet?”

Die einzige vorbereitete Rede, von mir vorgetragen, führte uns ins Reich der Physik. Wie war das noch gleich mit der Höhe und dem Luftdruck und was hatte das Ganze mit unseren Frühstückseiern zu tun? 

In den Stegreifreden entführte uns Nicole ins Reich der Sprichwörter. Christian erzählte uns, dass die Axt im Hause zwar punktuell den Zimmermann, der Umgang mit einer Bohrmaschine aber nicht unbedingt den Arzt ersetzen könne. Eine Kosten-Nutzen Abwägung tut da Not! Jacek sinnierte über Ambivalenzen und dass «alle guten Dinge drei sind» im Hinblick auf sein persönliches Interesse an Sprachen auch in Richtung vier und fünf gehen könne. «Wer anderen eine Grube gräbt…» wurde von Christian Fehr zur Lebensweisheit erkoren – oder eben doch eher das Gegenteil? Michel nahm die Ratten, mit oder ohne sinkendes Schiff, unter die Lupe. Wer ist nun die Ratte und gibt es die einen und die anderen Ratten? Sind wir nicht alle «ein bisschen Ratte»? Mit den dümmsten Bauer und den dicksten Kartoffeln kannte sich Irina zwar nicht so gut aus, wohl aber mit dicken Chillis und fröhlichen Schweinen und erntete dafür den Titel der besten Stegreifrednerin. Bei Astrid ging es nicht um den Schlagabtausch zwischen Augen und Zähnen, sondern um eine fröhliche Symbiose und viel Genuss. Auch mit konstruktiver Kritik wurde nicht gespart. 

Christian Eggenberger nahm Redewendungen, grammatikalische Fallstricke und Finessen aufs genaueste unter die Lupe und erhielt dafür die Auszeichnung zum besten Bewertungsredner, und von Irina als Füllwortzählerin gab es ein dickes Lob. Sie hatte im Vorfeld die Schwelle von fünf Füllwörtern gesetzt, die wir zumindest anfänglich, ganz emsig und pflichtgetreu erfüllen konnten. Neben Jacek hab es noch andere Gäste an diesem Abend: Astrids Katze schien das muntere Treiben am Bildschirm brennend zu interessieren, wurde aber vom aufmerksamen Frauchen beherzt «entfernt» und Nicoles Stubentiger, von Anfang an ausgesperrt vom Geschehen, machte seinem Protest lautstark Luft.

So ging wieder ein munterer, kürzerer aber ausgesprochen lebendiger Abend zu Ende. 

Bis zum nächsten Mal! Eure VPPR Ulrike