Zum Verlieren braucht es Charakter!

Der Entschluss, bis Ende Februar wieder auf Online-Modus umzustellen, war schnell gefasst. Warum uns alle einem unnötigen Risiko aussetzen und hinter Masken sprechen, wenn wir doch auch via Zoom jede Menge Spass haben konnten. Diese Erfahrung hatten wir in den letzten Jahren durchaus sammeln dürfen. Daher waren wir geschmeidig in den virtuellen Raum geglitten, die Rollen für den Abend waren alle besetzt und die Sitzung gut besucht. Auch Anol aus Winterthur hatte sich als Gast im virtuellen Raum zu uns gesellt.
Irina, als unsere Präsidentin, begann den Abend mit einem japanischen «geflügelten Wort», das als Lebenshaltung die Wichtigkeit und Einzigartigkeit des Moments in den Mittelpunkt stellt. Ein wunderbar stimmiger und positiver Einstieg für die erste Sitzung im neuen Kalenderjahr, vor dem Hintergrund nicht immer nur heiterer globaler Geschehnisse. Ich selbst durfte als Moderatorin meine engagierten und kreativ – agilen Gäste durch den Abend führen. Thomas berichtete uns in seiner Rede «Lernen zu verlieren», untermalt durch viel Körpereinsatz, vom römischen Reich und der Wichtigkeit von Brot und spielen, die uns auch heute noch am Beispiel des Fussballs auf Trab halten und wieviel einfacher doch gewinnen ist. Denn: Zum Verlieren braucht es Charakter! Hier entsteht Charakter, Entwicklung und Erfahrungen, die einem später weiterbringen können. Konkurrenzlos aber auch hoch verdient erhielt er dafür die Auszeichnung zum besten Redner. Nahtlos ging es weiter mit den Stegreifreden. Nicole, als Stegreifredenleiterin, führte uns nochmals zurück zu den vergangenen Feiertagen. Daniel durfte uns berichten, was denn weiter geschehen war, nachdem er beim Christbaumschmücken vom Baum gefallen war. Lychee hatte nurWasser und Brot an Weihnachten. Schuld daran: Klar, der nationale Stromausfall! Aber auch Wasser kann man aus Sektkelchen und Weingläsern trinken und den Abend ausgelassen geniessen. «Tiptopf« und einen Spülschwamm vom Gatten? Das lag bei Sandra zum Glück nicht unter dem Weihnachtsbaum, der Gedanke löste jedoch viele nützliche Assoziationen aus! Esther, die als passionierte Motorradfahrerin weiss, dass unkonventionell manchmal einfach mehr Spass macht, hatte kurzerhand die Silvesterfeier vorgezogen, was einerseits den Kater bereits am 31.12. erklärte und ihr andererseits die Auszeichnung für die beste Stegreifrede einbrachte. Manpreed hatte schon beim letzten Glockenschlag des neuen Jahres entschieden, dass «gute Vorsätze» generell überbewertet werden, morgen auch noch ein Tag sei und die Schokolade doch einfach zu verführerisch wäre, um sie einfach so liegen zu lassen. Sonja versuchte nicht einmal, sich hinter einer Ausrede zu verstecken. Die Silbermedaille vom Riesenslalom in Adelboden war ganz bewusst in ihre Tasche gewandert. Der Besitzer hätte ohnehin so viele davon, da sei dieses Exemplar bei ihr weit besser aufgehoben!
Nach kurzer Pause wurden im Bewertungsblock Abend und Redebeiträge von Esther als Gesamtbewerterin und ihrem Team reflektiert und kommentiert. Christian, als Stegreifredenbewerter, wies nochmals darauf hin, dass der Inhalt letztendlich nur einen einstelligen Bruchteil des Redeerfolges ausmache und vor allem Körpersprache und Stimme die entscheidenden Kriterien hierfür seien. Barbara, als Füllwortzählerin, machte nochmals deutlich, dass es vor allem auf die Häufigkeit der Füllwörter oder Übersprunghandlungen ankomme, die entscheiden würde, ob diese vom Zuhörer als störend empfunden würden. Markus wies uns auf gelungene oder auch verbesserungswürdige Sprachwendungen hin und unterstrich die Wichtigkeit der Adjektive und Sandra erhielt für ihre differenzierte Rückmeldung an Thomas die Auszeichnung der besten Bewertungsrede.

Ein erneut sehr kurzweiliger, humorvoller und lehrreicher Abend. Bis Ende Februar geht’s
weiter im Zoom, schaut doch mal rein! Und danach freuen wir uns schon alle auf einen
nachgeholten, fulminanten Neujahrsapéro!